Tivoli Carvoeiro Algarve Resort

Das Tivoli ist ein für unsere Begriffe großes und vornehmes Hotel mit sechs Stockwerken, sehr gelungen in die natürliche Umgebung eingepasst. Es wirkt nicht als störender Fremdkörper wie leider viele andere neuere an der Algarve. Es hat eine gediegene Ambiente, ist sauber und stilecht eingerichtet. Die unmittelbare Umgebung ist wunderschön - das blaue Mee,rviel Grün und die gelben bis rötlichen Felsen. Es gibt kein All-Inclusiv, was wir als Halbpensionsgäste sehr angenehm empfanden. Die Gäste kommen vor allem aus England und Deutschland, aber auch viele Portugiesen, einige Spanier und Holländer haben wir ausgemacht. Wir denken, mit diesem Hotel eine sehr gute Wahl getroffen zu haben.

Unser Doppel-Zimmer lag zum Innenhof, so dass wir von hier aus den wunderschöne Meerblick nicht hatten. Wir hätten es für 20 ? pro Nacht Zusatzkosten wechseln können. Da wir aber die meiste Zeit nicht im Hotel verbracht haben, war uns das zu teuer. Das Zimmer war sehr ruhig gelegen, nur die Möwen hat man morgens gehört. Es war sauber und mit allem wie in der Beschreibung enthalten ausgestattet. Fernsehen (mit mehreren deutschen Programmen) hat man von den Nachbarzimmern gehört. War aber dort und bei uns kaum an. Die Möbelierung ist gediegen aus früheren Zeiten, aber passend. Gestört hat das laute und umständliche Öffnen des Schiebeschrankes. Er war in die Wand eingebaut, hatte fast nur Hängemöglichkeiten und keine Fächer, nur drei Schubladen. Badezimmer ist sehr geräumig mit großem Spiegel, Waschbecken und Badewanne. Es hat allerdings auch noch den Charme der 70er Jahre mit alten Armaturen usw.. Einige Fliesen waren gerissen. Es hat aber alles funktioniert und war sehr sauber, Duschvorhang wie neu. Es gab keine unangenehmen Gerüche.

Service ist gut soweit wir es beurteilen können. Wir haben keine zusätzlichen Leistungen in Anspruch genommen, waren häufig unterwegs. Der Check-In am Vormittag ging zügig und komplikationslos. Gegen 12:30 Uhr konnten wir unser Zimmer beziehen.Das Personal ist freundlich und zurückhaltend. Mit Englisch kommt man am weitesten (wenn man nicht gerade portugisisch spricht) Eine Dame an der Rezeption sprach perfekt deutsch und war bei den deutschen Urlaubern entsprechend gefragt. Das weibliche Geschlecht spricht eher deutsch als die Männer, ist uns aufgefallen. Die Bedienung im Restaurant kann aber größtenteils das Nötige hier auch auf deutsch verstehen und sprechen.Zimmerreinigung erfolgte täglich und war nicht zu beanstanden. Beschwerden hatten wir nicht. Als unsere Schlüsselkarte nicht mehr funktionierte, kam sofort jemand, allerdings dauerte es dann einige Zeit am Abend , das Problem zu beheben.

Es gab zwei Restaurants, eine Bar und einen Frühstücksraum, ausserdem Konferenzräume, Kunstaustellung in den großzügigen Fluren und Foyer. Für uns war das durchaus ausreichend. In der zweiten Woche gab es beim Abendessen Wartezeiten, wenn man draußen auf der Balustrade mit Blick aufs Meer essen wollte. Qualität und Quantität der Speisen war hervorragend und sehr abwechslungsreich (z.B. immer zwei Fischsorten u.a.). Es gab landestypische und internationale Gerichte in Buffetform. Wir hatten Halbpension. Die Bedienung für Getränke war nicht jeden Tag schnell und auch unterschiedlich in der Freundlichkeit. Es wäre gut, wenn man nur teilweise im Hotel essen würde und auch mal die Restaurants im Ort nutzen könnte. Es gab ein Angebot, dass wir vorher nicht kannten: fünf Abendessen im Hotel bezahlen und sechs mal essen am Abendbuffet. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig und gut. Man kann nicht soviel essen, wie man gerne möchte bei dem Anblick.Es gab Themenabende in der Bar am Abend, die wir aber nicht genutzt haben. Zum Abendessen gab es täglich live Klaviermusik! Preise waren entsprechend einem Viersternehotel recht hoch. Was an Trinkgeldern üblich war, haben wir nicht mitbekommen.

Die Lage ist erstklassig, direkt über einer kleinen Sandbucht und mit herrlichem Blick aufs Meer. Zum Strand muss man allerdings etliche Treppen hinunter. Die Treppenanlage aus Beton ist nicht schön und hat in einem kurzen Abschnitt einen unangenehmen Geruch. Bei Flut ist die gesamte Bucht mit Wasser gefüllt. Beim Baden muss man wegen der Felsen im Wasser aufpassen. Aber es schwimmt sich wunderbar. Hier ist es nie überfüllt, da nur wenige hier baden. In der Nähe sind sehr schöne größere Strände. Die benachbarten sind zu Fuß zu erreichen, auch die wunderschönen Felsformationen Algar Seco (ein Highleight des Ortes). Ansonsten empfielt sich ein Mietauto auch für Ausflüge in die Umgebung. Ins Ortszentrum mit vielen Geschäften und verschiedenen Gaststätten und Bars kommt man gut zu Fuß in wenigen Minuten. Der Ort Carvoeiro ist sehr angenehm und nicht mit hohen Hotelbauten verunstaltet wie andernorts an der Algarve. Er hat sich flächenmäßig aber auch weit ins Umland mit Ferienwohnungen und -häusern ausgedehnt Auf den Bus mit Haltestelle vor dem Hotel kann man sich nicht unbedingt verlassen. Wir haben jedenfalls vergeblich gewartet als wir nach Lagos wollten. Da wir noch umsteigen mussten, hatten wir den Anschluss in Lagoa nicht mehr bekommen, wenn wir noch länger als eine viertel Stunde gewartet hätten. Ausflugmöglichkeiten gibt es sowohl nach Westen, Osten und ins Hinterland nach Norden sehr zahlreich und lohnend. Besonders gefallen haben uns Lagos, die Westküste, in den Bergen das Dorf Monchique.. Zum Flughafen braucht man nur eine knappe Stunde, wenn man direkt auf der Autobahn hinfährt.

Wir haben uns nicht am Pool aufgehalten, nur an wenigen Tagen auf den Liegen oberhalb der Badebucht mit Sicht auch auf den Pool. Dieser ist relativ klein, war aber nie voll. Auch Liegen waren immer zu haben. Sie mussten und durften nicht frühzeitig mit Handtüchern belegt werden. Manche Liegen und Sonnenschirme waren schon etwas alt und mitgenommen.Für uns ist das nicht relevant, da wir nicht ans Meer fahren, um am Pool zu liegen. Es gibt eine Tauchschule, auch Tennisanlagen und vieles mehr, wie beschrieben. Wir haben davon aber nicht Gebrauch gemacht. Sehr gut fanden wir das kostenlose Angebot von Strandhandtüchern, die sooft man wollte ausgetauscht werden konnten. Von Animation haben wir nichts mitbekommen. Viele Kinder liefen nicht rum, war auch schon nach der Ferienzeit.

Alle unsere Ausflüge mit dem Auto haben uns gut gefallen, besonders die Stadt Lagos und Ponte de Piedade davor, die Westküste (wildromantisch), aber auch das Hinterland - Silves (ganz in der Nähe), Loule´, Monchique, an der Ostalgarve Tavira und Olhao. Die Bootstour über Jahn-Reisen von Vilamoura Richtung Westen, aber nicht bis Carvoeiro hätten wir uns sparen können. Nur der Badeaufenthalt an einer wunderschönen Sandbucht, nur vom Wasser zu erreichen, war lohnenswert. Schon der ewig lange Transfer zur Ablegestelle mit dem Bus war ermüdend. Es empfielt sich eher eine Bootsfahrt westlich von Carvoeiro, vielleicht noch mit Höhlenfahrt. Dort ist der Küste viel schöner und abwechslungsreicher. Der September scheint als Reisezeit ideal. Es ist schön warm und sonnig aber nicht zu heiß, so 26 bis 28 °C. (Ein Tag war trübe und mit Regen in der Nacht.) Wir mußten einen Arzt aufsuchen wegen Kniebeschwerden und haben einen sehr kompetenten und netten in Carvoeiro zufällig gefunden. Dr. Torsten Habeck, Allgemeinmediziner und Chiropraktiker können wir unbedingt weiter empfehlen (Straße neben dem Praia Carvoeiro rechts hochfahren bis zum medizin. Centrum.) Trotz des gesundheitlichen Problems war es ein sehr schöner Urlaub an einem naturschönen Küstenabschnitt. Ort und Umland würden wir wieder besuchen und jedem empfehlen, der nicht nur am Strand liegen will (das geht aber auch).