Sol Palmeras

Ziemlich in die Jahre gekommenes, typisches All-In Strandhotel für Massentourismus ausgelegt. Nach dem ersten Schreck ging es. Man muss grundsätzlich die eigene europäische Messlatte ertwas runterschrauben. Das Hotel ist vierstöckig. In den oberen 2 Stockwerken sind die Zimmer untergebracht, im ersten Stock nimmt die Lobby (einziger WLAN Bereich), mit 3 Bars und einem italienischen Themenrestaurant (O Sole Mio) das ganze Stockwerk ein. Im EG befinden sich 2 kleine Geschäfte, der Fitnessraum und das Buffetrestaurant. Vom EG gelangt man in die vergleichsweise schöne Außenanlage mit Poolbar und Zugängen zum traumhaften Strand, sowie zu den Bungalows. Grundsätzlich war die Gästestruktur sehr bunt gemischt, allerdings überwog der spanischsprachige Teil deutlich (Argentinien, Mexico etc.).

Zimmer sind sehr renovierungsbedürftig! Schrank ist leider für Kleidung nicht zu gebrauchen, da er komisch riecht. Die Balkontüren sind nicht dicht und sehr sicher haben wir uns mit dem komischen Schließmechanismus auch nicht gefühlt, auch deshalb, weil wir sie schon am zweiten Tag reparieren lassen mussten, nachdem sie die ganze Nacht offen war! Die Decke unter der Klimaanlage ist verschimmelt, da die Klimaanlage tropft. Die Luftfeuchtigkeit tut leider ihr Übriges dazu. Der Schimmel wird provisorisch mit Farbe überstrichen (während man im Zimmer wohnt). Leider ist Schimmel im ganzen Hotel ein Problem! In der Lobby, sehen einige Stellen verdächtig danach aus, als würde bald die Decke runterkommen. Die Zimmermädchen machen ihre Arbeit jedenfalls gut. Täglich werden die Handtücher gewechselt! Außerdem sind sie sehr freundlich. Man hat sogar einen festen Ansprechpartner bei den Zimmermädchen.

Das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend. Es bleiben nahezu keine Wünsche offen. Optimalerweise spricht man spanisch. Mit englisch kann man sich aber auch so gut wie überall verständigen.

Getränkeauswahl an den Bars ist recht umfangreich. Die Cocktails sind sehr gut. Allerdings gewinnt man schnell den Eindruck, dass Rum Grundnahrungsmittel Nr.1 ist. Rum wird nahezu jedem Getränk beigemischt, wenn man das denn möchte. Essenstechnisch hat Kuba leider nicht so viel typisches zu bieten. Auf dem Speiseplan stehen natürlich Meeresfrüchte, aber auch Schweinefleisch wird gerne verwendet. "Nationalgericht" ist Reis mit schwarzen Bohnen. Typische Karibikfrüchte sind Ananas, Banane, Guave, Papaya und Melone. Leider war sauberes Geschirr eine Seltenheit im Büffetrestaurant. An einem Morgen musste sogar die Tasse Kaffee ausfallen, da sich nicht eine einzige saubere Tasse im großen Büffetrestaurant befand. Zu "Stoßzeiten" kam es häufiger vor, dass man schon vor dem Büffetrestaurant Schlange stehen musste. Nicht sehr toll! Zur Abwechslung gibt es verschiedene Themenrestaurants (in All-in enthalten), für die eine Reservierung notwendig ist. Wir haben das chinesische und das italienische getestet, weil die anderen leider Baustelle waren. Naja, was soll man sagen, das chinesische war nicht wirklich chinesisch und das italienische bestand aus aufgewärmten Tellern. Da empfehlen wir eher Büffet zum Abendessen, da kann man sich nehmen was man will und die Qualität war doch deutlich besser.

Das Hotel befindet sich in der Touristenhochburg Varadero, das überwiegend aus Hotels besteht. In nächster Umgebung befindet sich ein kleines Einkaufszentrum, sowie kleinere Mäkte, die sehr günstig mit dem ständig rund fahrenden Touristenbus erreichbar sind.

Es gibt ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm mit verschiedenen Ballsportarten, Wasseraerobic, Tanz und etwas Kinderanimation. Am Strand kann man kostenfrei Katamaran, Tretboot oder Paddelboot fahren (wenn das Meer ruhig ist). Abends gibt es Livemusik in der Lobbybar oder auf der Bühne vor der Tür.

Der Aufenthalt war nicht katastrophal! Wenn man den ersten Schreck überwunden hat und sich daran gewöhnt hat, dann gehts. Allerdings können wir das Hotel nicht weiterempfehlen. Wir waren im Oktober dort, also noch in der Regenzeit. Hingegen einiger Aussagen, dass es immer nur mal 10 Minuten regnen würde, hat es bei uns tagelang geregnet. Man kann sagen, wenn es geregnet hat, dann den ganzen Tag.

Da wir einige Wochen nach Hurrikane "Irma" dort waren und uns vorher ernsthafte Gedanken über den Zustand gemacht haben, versuchten wir Kontakt mit dem Reiseveranstalter aufzunehmen, auch um über eine eventuelle Umbuchung zu sprechen. Leider stellte man sich tot. Wenn man mal jemanden erreicht hat, konnte man uns keine Auskunft geben. Es wäre schön gewesen, wenn man uns die Zweifel genommen hätte und uns zum aktuellen Zustand vor Ort informiert hätte. Ausflugsangebote gibt es einige, leider nicht sehr preiswert!